"Erlebnis"-Bericht vom Sechstagerennen in Bremen 2019 Tag 5

 
 
 

U23-Wettbewerb Finaljagd über 45 Runden mit 5 Wertungssprints in den letzten 50 Runden

Stand vor der Abschlussjagd:
1 5 Richter Elias - Gehrmann Max 0 41
2 2 Ferronato Filippo - Donegà Matteo 0 40
3 1 Fynbo Anders - Mollerup Martin 0 30

4 7 Groote de Arne - Happke Luca Felix 1 31
5 8 Kelemen Petr - Vones Jan 1 26
6 4 Werner Franz - Birkemose Arne 1 16
7 3 Henkelmann Milan - Brandt Nicolas 1 8

8 6 McKay Rory - Pakalski Henrik 5 0
9 9 Junek Josef - Strmiska Andrej 12 0

Innerhalb der Jagd gab es kaum Vorstöße. Die führenden 3 Mannschaften schienen sich auf die Sprints zu konzentrieren.
Nach 5 Minuten versuchte es Mannschaft 7 und nach 20 Minuten Team 8. Die Vorstöße wurden aber gekontert - insbesondere
durch die Führungsarbeit von Team 5.

Es gab während der Jagd also keine Rundengewinne, aber weiterhin Rundenverluste für die Teams 6 und 9.
Team 6 verlor 5 Runden, Team 9 "nur" 3. Das lag aber nicht daran, dass sie im Vergleich besser waren als Team 6, sondern daran,
dass Team 9 bereits nach 23 Minuten das Rennen verlassen hat. Im Endklassement wird das Team dennoch geführt. Liegt wohl daran,
dass sie während der Schlussjagd "nur" neutraliert waren und nicht komplett aufgegegen haben. Der Rückstand auf Team 6 war
aber schon so groß, dass es keine Rolle mehr gespielt hat. Kurios wäre es gewesen, wenn sie sich durch die "Neutralisation"
sogar noch verbessert hätten.

Mit Start der letzten 50 Runden gab es dann noch einen Angriff der Mannschaft 3. Wurde aber bereits vor der ersten Wertung
40 Runden vor Schluss gekontert. In den Wertungssprints zeigte sich Team 5 überlegen. Sie gewannen diese Jagd und verteidigten
somit die Führung. Es gab keine Veränderungen in den Platzierungen.

Endstand:

1 5 Richter Elias - Gehrmann Max 0 61
2 2 Ferronato Filippo - Donegà Matteo 0 54
3 1 Fynbo Anders - Mollerup Martin 0 42

4 7 Groote de Arne - Happke Luca Felix 1 38
5 8 Kelemen Petr - Vones Jan 1 33
6 4 Werner Franz - Birkemose Arne 1 16
7 3 Henkelmann Milan - Brandt Nicolas 1 14

8 6 McKay Rory - Pakalski Henrik 10 0
9 9 Junek Josef - Strmiska Andrej 15 0


Elite - kleine Jagd über 30 Minuten

In dieser Jagd gab es in Summe 34 Rundengewinne und einen Rundenverlust. Auch die "kleineren" Teams sind zumindest jeweils
mindestens einmal rumgefahren. Team Liss / Pirius schien der Rundengewinn schwer in die Glieder gefahren zu sein, denn als
nach dem Rundengewinn das Tempo im Feld dauerhaft angezogen wurde, fielen sie hinten wieder heraus und wurden überrundet.
Eine Erklärung könnten Magenprobleme bei Liss gewesen sein. Er wurde später für den Rest des Abends neutralisiert. Aber auch
sein Partner Pirius zeigte in dieser Jagd eine unterdurchschnittliche ( höflich ausgedrückt ) Leistung. In der Gesamtwertung
hatte diese Jagd für die Führungspositionen keine Bedeutung. Es blieb alles beim Alten. Den Sieg sicherten sich
Hester / Reinhardt mit einem Angriff ca. 7 Runden vor Schluss. Diesem plötzlichen Antritt konnte kein anderes Team folgen.

Elite - große Jagd über 45 Minuten

In den ersten ca. 30 Minuten glich die Jagd der vorangegangengenen kleinen Jagd. Auch die "kleineren" Mannschaften erzielten
jeweils mindestens 2 Rundengewinne. Insgesamt wurden bis dahin 45 Rundengewinne erzielt. Die Führung wechselte ständig aber bis
12 Minuten vor Schluus hatte sich bei den Top-Teams keine Veränderung ergeben.

Aber dann wurde erbittert "gebolzt". Team 6 griff an und hatte ca. eine halbe Runde Vorsprung. Team 4 spannte sich vors Feld
und nahm die Verfolgung aus. So ging es ca. 3 Minuten mit gleichem Abstand. Dann schwanden bei Team 6 die Kräfte und nach einer
weiteren Minute wurden sie durch Team 4 gestellt. Wie nicht anders zu erwarten, erfolgte dann sofort der nächste Angriff.
Team 9 attackierte aber wieder ging Team 4 mit dem Feld im Schlepptau in die Verfolgung und nach ca. 3 Minuten war wieder
alles zusammen. Jetzt wäre eigentlich mit dem Angriff von Team 1 zu rechnen gewesen, aber Team 8 und 2 waren schneller. Auch hier
ging Team 4 in die Verfolgung, konnte aber nicht mehr verhindern, dass sich der Vorsprung mehr und mehr vergrößerte bis hin zum
Rundengewinn. Ob es an den schwindenden Kräften von Team 4 gelegen hatte oder eher an der nicht so großen Gefahr durch die Teams
2 und 8 war hier noch fraglich. Als dann aber 13 Runden vor Schluss Team 1 nochmals attackierte, gab es im Feld keine richtige
Gegenwehr mehr. 3 Runden vor Schluss schafften sie den Rundengewinn. Lag dann wohl doch an den schwindenden Kräften von Team 4.
Denn durch diesen zusätzlichen Rundengewinn übernahm Team 1 jetzt auch die Führung im Gesamtklassement rundengleich mit Team 4,
aber mit einer höheren Punktzahl - 238 zu 225. Den Sieg in der Jagd sicherte sich Team 2 vor 8 und 1.

Vor dem Start galt Team 4 als das Top-Team des Bremer Sechstagerennens, das eigentlich nur für den Sieg in Frage kommt. Bis heute
wurden sie der Favoritenstellung auch gerecht. Jetzt ist noch einmal richtig Spannung vor dem Finaltag aufgekommen.
Burkart / Graf werden wohl noch eine Bonusrunde erreichen. Rücken dann auch noch in die Nullrunde auf. Für Hester / Reinhardt
wird es äußerst schwierig noch zu gewinnen. Zunächst müssten sie den Rundenrückstand aufholen um gleichzuziehen.
Nach Punkten liegen sie aber auch zurück ( 35 bzw. 22 ), so dass sie auch in den verbleibenden Wettbewerben
reichlich Punkte sammeln müssen.

Ich glaube immer noch an den Sieg von Keisse / de Buyst, aber auch nicht mehr ganz so fest wie vor dem Start. Mal schauen, ob
meine Vermutung am letzten Abend bestätigt wird.

Es wird ja oft darüber diskutiert, wie die Sechstagerennen "wiederbelebt" werden können. Die Anzahl ist ja schon dramatisch
gesunken. Ein Aspekt ist ja auch die Verpflichtung von namhaften Strassenfahrern, um mit deren Bekanntheitsgrad das Publikum
wieder anzulocken.

Dass es leistunsmäßig funktionieren kann, verdeutlicht der aktuelle Stand beim Bremer Sechstagerennen. Von den führenden 2 Teams
sind 3 Fahrer in World-Tour-Teams. Consonni fährt sein erstes Sechstagerennen überhaupt und liegt an der Spitze. Letzte Woche
haben Terpsta / Boudat in Rotterdam gewonnen. Mit der Wiederaufnahme des Madison-Wettbewerbs bei den Olympischen Spielen 2020 in
Tokio wird zusätzlich ein Anreiz für die Strassenfahrer mit Bahnerfahrung geschaffen, so dass Fahrer wie Viviani, Kluge, Cavendish,
Gaviria, usw. hoffentlich öfters bei Sechstagerennen zu sehen sein werden - und das nicht als Zuschauer. Erschwert wird das
natürlich durch den fast durchgängigen Jahreskalender auf der Strasse, so dass diese Fahrer auch im Winter auf der Stasse eingesetzt
werden. So hat die Tour Down Under gerade begonnen - mit Viviani als Sieger der 1. Etappe.

Stand nach der 5. Nacht:

RG NR NAME - TEAM SPONSOR RND PKT
1 1 Consonni Simone - Marguet Tristan Schulenburg 0 238
2 4 Keisse Iljo - De Buyst Jasper elementspure 0 225
3 9 Hester Marc - Reinhardt Theo SWB 1 203
4 6 Burkart Achim - Graf Andreas DATAGROUP 1 185
5 2 Grasmann Christian - Mørkøv Jesper ÖVB 1 128
6 8 Stroetinga Wim - De Pauw Moreno Adler Solar 4 150
7 5 Zijl van Melvin - Hesters Jules Atlantic Gruppe 10 108
8 11 Bommel Henning - Malmberg Matias bremen eins 18 146
9 7 Frederiksen Oliver Wulff - Beyer MaximilianDer Installator 28 135
10 12 Harrison Joshua - Augenstein Moritz Country by Marriott 28 82
11 10 Boussaer Bryan - Schmiedel Sebastian bike it 28 77
12 3 Liß Lucas - Pirius Hans Sonne am Haus 29 33

 
 
 
 

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