"Erlebnis"-Bericht vom Sechstagerennen in Berlin 2019 Tag 5

 
 
Die Halle war am Montag auch gut gefüllt, aber es waren deutliche Lücken auf den Rängen zu erkennen. An Samstag und Sonntag
kamen die Besucherzahlen nicht heran.


Die U19 ging mit folgendem Stand in den Dritten von 4 Tagen:
1   Tim Torn Teutenberg / Luca Dreßler (Ger)             81
2   Pierre-Pascal Keup / Nicolas Heinrich (Ger)          64
3   Maurice Ballerstedt / Tobias Buck-Gramcko (Ger)      51
4   Paul Buschek / Tim Wafler (Aut)                      36
5   Frederik Eringsoe / Oliver Heine (Den)               30
6   Henrik Josten / Jonas Messerschmidt (Ger)            27
7   Constantin Lohse / Eric Lutter (Ger)                  9
8   Stefan Kovar / Maximilian Schmidbauer (Aut)           6
9   Yannick Andrä /Domenick Wolf (Ger)                   19 + 1 Runde
10  Lukas Kolarik / Rene Smekal (Cze)                    18 + 1 Runde
11  Plinius Naldi (Ger) / Maximilian Boos (Ger)           9 + 1 Runde
12  Matyas Janos / Ludvik Kominek (Cze)                   6 + 1 Runde
13  Yannik Niebergall / Leo Zierenner (Ger)               7 + 4 Runden
14  Moritz Bader / Adrian Zuger (Ger)                     0 + 6 Runden

Hier gab es ein Madison über 110 Runden mit 11 Wertungen.

Es gab keine Rundengewinne. Alle Vorstöße wurden von Teutenberg / Dreßler gekontert. Aufgrund des hohen Punktekontos und
ihrer Sprintfähigkeiten reichte es aus, das Feld zusammenzuhalten.

Ergebnis der Jagd:
1   Tim Torn Teutenberg / Luca Dreßler (Ger)             35
2   Paul Buschek / Tim Wafler (Aut)                      25
3   Maurice Ballerstedt / Tobias Buck-Gramcko (Ger)      19
4   Pierre-Pascal Keup / Nicolas Heinrich (Ger)          14

Zwischenstand nach 3 von 4 Tagen:
1   Tim Torn Teutenberg / Luca Dreßler (Ger)            116
2   Pierre-Pascal Keup / Nicolas Heinrich (Ger)          81
3   Maurice Ballerstedt / Tobias Buck-Gramcko (Ger)      70
4   Paul Buschek / Tim Wafler (Aut)                      61
5   Frederik Eringsoe / Oliver Heine (Den)               39
6   Henrik Josten / Jonas Messerschmidt (Ger)            35
7   Constantin Lohse / Eric Lutter (Ger)                  9
8   Stefan Kovar / Maximilian Schmidbauer (Aut)           8
9   Yannick Andrä /Domenick Wolf (Ger)                   24 + 1 Runde
10  Lukas Kolarik / Rene Smekal (Cze)                    18 + 1 Runde
11  Plinius Naldi (Ger) / Maximilian Boos (Ger)          16 + 1 Runde
12  Matyas Janos / Ludvik Kominek (Cze)                  10 + 1 Runde
13  Yannik Niebergall / Leo Zierenner (Ger)               7 + 7 Runden
14  Moritz Bader / Adrian Zuger (Ger)                     1 + 9 Runden


Am Montag kamen in diesem Jahr erstmals die Steher hinzu. Ihr Wettkampf besteht somit nur aus 2 Tagen. Im Finale gab es
einen Zweikampf zwischen Daniel Harnisch und Reinier Honig. Daniel Harnisch konnte auf der Außenbahn mit der höheren
Geschwindigkeit Reinier Honig auf der Ziellinie noch abfangen.

Hier das Erbenis des ersten Laufs:
1   Daniel Harnisch (GER) - Schrittmacher: Peter Bäuerlein (GER)   1
2   Reinier Honig (NED) - Schrittmacher: René Kos (NED)            2
3   Franz Schiewer (GER) - Schrittmacher: Gerd Gessler (GER)       3
4   Emilien Clère (FRA) - Schrittmacher: François Toscano (FRA)    4
5   Stefan Lange (GER) - Schrittmacher: Erik Schoefs (BEL)         5
6   Matt Gittings (GBR) - Schrittmacher: Christian Dagnoni (ITA)   6
7   Jakub Filip (CZE) - Schrittmacher: Walter Huybrechts (BEL)     7

Bei den Sprintern siegte im Rundenrekordfahren und im Sprint Shane Perkins. Im Sprintfinale lieferten sich Perkins und
Levy einen packenden Zweikampf. Zunächst gab es einen Stehversuch von über 3 Minuten, den das Kampfgericht "freundlicher-
weise" gestattete. Im Finale fuhren sie dann über eineinhalb Runden nebeneinander mit einem hauchdünnen Vorsprung von
Perkins vor Levy auf dem Zielstrich.

siehe youtube

Den Sieg im Keirin sicherte sich Denis Dmitriev. In der "offiziellen" Gesamtwertung
des Beliner Sechstagerennes wurden die Ergebnisse des Rundenrekordfahrens nicht berücksicht. Beim unten aufgeführten
Gesamtstand gibt die erste Zahl die "richtige" Punktzahl an, die zweite die "offizielle"

Stand nach der 5. Nacht
1   Maximilian Levy (GER)  238 / 223
2   Denis Dmitriev (RUS)   203 / 191
3   Shane Perkins (RUS)    189 / 169
4   Anton Höhne (GER)      153 / 145
5   François Pervis (FRA)  148 / 142
6   Nikita Shurshin (RUS)  134 / 124

Nun zum Eliterennen: Mit folgendem Stand ging es in die fünfte Nacht:
1   Marc Hester (DEN) / Jesper Mørkøv (DEN)                    0  299
2   Wojciech Pszczolarski (POL) / Daniel Staniszewski (POL)    0  290
3   Wim Stroetinga (NED) / Robbe Ghys (BEL)                    0  289
4   Roger Kluge (GER) / Theo Reinhardt (GER)                   0  289
5   Andreas Graf (AUT) / Andreas Müller (AUT)                  0  273
6   Henning Bommel (GER) / Kersten Thiele (GER)              - 2  296
7   Melvin van Zijl (NED) / Jules Hesters (BEL)              - 2  244
8   Moritz Augenstein (GER) / Sebastian Schmiedel (GER)      - 6  237
9   Chris Latham (GBR) / Andrew Tennant (GBR)                - 7  197
10  Maximilian Beyer (GER) / Achim Burkart (GER)             - 7  192
11  Nick Stöpler (NED) / Maikel Zijlaard (NED)               - 8  170
12  Sebastian Lander (DEN) / Matias Malmberg (DEN)           -11  130
13  Stephen Hall (AUS) / Josh Harrison (AUS)                 -13  142
14  Denis Nekrasov (RUS) / Sergey Rostovtsev (RUS)           -16  113
15  Calvin Dik (GER) / Nils Weispfennig (GER)                -17  122
16  Daniel Babor (CZE) / Ludek Lichnovsky (CZE)              -22   51

Zum Auftakt der 5. Nacht kam es zur Neubildung eines Teams. Joshua Harrison und Andrew Tennant waren neutralisiert. Einen
Grund für die Neutralisation wurde nicht angegeben. Als neues Team 12 gingen somit Stephen Hall / Chris Latham an den Start.

Im B-Finale des Derny-Rennens über 60 Runden mit Abwechslung siegte das Team Stöpler / Zijlaard.
Spannung für die Zuschauer kam hier nicht auf, da Zijlaard das Rennen derart dominierte, dass er am Ende mit über einer
halben Bahnlänge Vorsprung vor Robbe Ghys gewann. Alle anderen Gegner hatte er bis dahin mindestens 1 x überrundet.
Alle Teams, die diesem Tag am Derny-Rennen nicht teilgenommen hatten, traten zum 500-Meter-Madison-Zeitfahren an.
Hier siegte das Team Kluge / Reinhardtin der neuen Rekordzeit von 26,321 Sekunden. Zu erwähnen ist noch, dass Roger Kluge
die kompletten 500 Meter alleine absolvierte. Die Ablösung durch Reinhardt erfolgte bereits vor der Zeitmessung. Die
anderen Teams wechselten innerhalb der letzten 500 Meter. Punkte gab es für diesen Wettbewerb noch nicht, da am Dienstag
noch die anderen Teams diesen Wettbewerb fahren müssen. Die Teams von heute fahren dann das A-Finale im Derny-Rennen.

Nun wieder zu den Kerndisziplinen, den Jagden:

Die erste Jagd ging über 45 Minuten mit 3 Wertungen alle 15 Minuten. Bis zur 2. Wertung gab es in Summe 34 Rundengewinne.
Die Top 5 waren alle noch zusammen. Um die zweite Wertung gab es einen erbitterten Zweikampf zwischen Kluge / Reinhardt und
Hester / Moerkoev, den Team 1 für sich entschied. Dabei legten sie so ein Tempo vor, dass sie ca. 60 Meter Vorsprung vor
dem Rest des Feldes hatten. Nach der Wertung fuhren sie aber hoch und ließen sich einholen - aber mit dem Resultat, dass
jetzt die anderen Teams der Top 5 zusammen mit Team 3 attackierten und einen Rundengewinn erzielten. Als nächstes ergriffen
die Teams 21, 18 und 20 die Initiative und gingen auf Rundenjagd. Diese Attacke werden sie nach der Jagd bestimmt in den
Beinen gespürt haben. Das Tempo im Feld blieb nämlich durchgehend hoch. Nach ca. 5 Minuten war es ca. eine 3/4-Bahnlänge
Vorsprung. Um den Rundenverlust auszugleichen, mussten jetzt natürlich Kluge / Reinhardt und Hester / Moerkoev attackieren,
was sie auch taten. Es dauerte nicht allzu lange, bis dann auch Stroetinga / Ghys, Pszczolarski / Staniszewski im Verbund
mit Hall / Latham und Bommel / Thiele attackierten. Das Feld flog somit in mehrere Teile auseinander. Am Ende schafften
alle Ausreißer den Rundengewinn. Die Jagd gewannen Stroetinga / Ghys vor den rundenglichen Polen. Diese Teams führen jetzt
auch die Gesamtwertung mit einer Runde Vorsprung an.
Pech in dieser Jagd hatten die Dänen Lander / Malmberg mit ihren Attacken. Sie versuchten jeweils einen Ausreißversuch kurz
vor den anstehenden Punktewertungen. Hier wurde dann das Tempo im Feld so erhöht, dass die Ausreißversuche scheiterten. Am
Ende somit 4 Runden Rückstand in dieser Jagd.

Die zweite Jagd ging über 30 Minuten mit Wertungen 30 Runden vor Schluss und zum Ende der Jagd. - Bis zur 1. Wertung gab es
in Summe 27 Rundengewinne. Die Top 5 alle zusammen. Team 18 Augenstein / Schmiedel zeigten sich gut erholt von dem lang-
andauerden Rundengewinn kurz vor Schluss in der ersten Jagd. Sie waren das einzige Team, dass die beiden Rundengewinne
jeweils im Alleingang vollzogen hatten. Nach der ersten Wertung kam es dann zum erwarteten Kampf der Top 5. Zunächst
attackierten Stroetinga / Ghys alleine, gefolgt von Hester / Moerkoev und anschließend als Verbund Kluge / Reinhardt und
Graf / Müller. Die Rundengewinne wurden zügig erzielt. 12 Runden vor Schluss versuchten es Kluge / Reinhardt noch einmal.
Unter der permanenten Führung im Feld von Stroetinga / Ghys aber ohne Chance auf Erfolg. 7 Runden vor Schluss wurden sie
gestellt. Dann kam die Attacke von Graf / Müller. Es war klar, dass es nicht mehr zu einem Rundengewinn reichen würde.
Aber aufgrund ihrer Spurtschwäche im Vergleich zu den anderen Teams mussten sie ihr Heil in der Flucht suchen, was ihnen
auch gelang. Mit dem Sieg in der Schlusswertung ( doppelte Punkte ) gewannen sie auch diese Jagd.
Da die Polen in dieser Jagd eine Runde auf die anderen Topmannschaften verloren haben, liegen jetzt Stroetinga / Ghys
alleine in der Nullrunde. Es verspricht ein spannender Schlussabend zu werden. Neben der abschließenden Stundenjagd gibt es
sogar noch am Anfang des Tages eine 20 Minuten Jagd.

Zwischenstand 5. Nacht:
1   Wim Stroetinga (NED) / Robbe Ghys (BEL)                    0  372
2   Roger Kluge (GER) / Theo Reinhardt (GER)                 - 1  358
3   Marc Hester (DEN) / Jesper Mørkøv (DEN)                  - 1  357
4   Wojciech Pszczolarski (POL) / Daniel Staniszewski (POL)  - 1  355
5   Andreas Graf (AUT) / Andreas Müller (AUT)                - 1  324
6   Henning Bommel (GER) / Kersten Thiele (GER)              - 4  340
7   Melvin van Zijl (NED) / Jules Hesters (BEL)              - 4  305
8   Moritz Augenstein (GER) / Sebastian Schmiedel (GER)      -10  271
9   Maximilian Beyer (GER) / Achim Burkart (GER)             -10  211
10  Nick Stöpler (NED) / Maikel Zijlaard (NED)               -12  212
11  Stephen Hall (AUS) / Chris Latham (GBR)                  -12  201
12  Sebastian Lander (DEN) / Matias Malmberg (DEN)           -17  162
13  Denis Nekrasov (RUS) / Sergey Rostovtsev (RUS)           -22  133
14  Calvin Dik (GER) / Nils Weispfennig (GER)                -23  135
15  Daniel Babor (CZE) / Ludek Lichnovsky (CZE)              -28   72
-   Andrew Tennant (GBR)
-   Josh Harrison (AUS)


Nicht ganz nachvollziehen kann ich bei 2 Teams die Klassifizierung im Endklassement nach 5 Tagen.
Ein neuzusammengestelltes Team nimmt "normalerweise" mit folgendem Stand das Rennen auf. Verlustrunden des besseren Teams
+ 1 "Strafrunde". Die Punkte der beiden Teams werden zusammengezählt und dann halbiert. Demnach hätte das Team Hall / Latham
mit 8 Runden und 170 Punkten das Rennen aufnehmen müssen. Da sie in beiden Jagden 3 Runden verloren haben und ebenso wie
Stroetinga / Ghys eine Bonusrunde bekommen haben, müssten sie eigentlich bei 11 und nicht 12 Runden Rückstand liegen.
Bei Team 21 Beyer / Burkart komme ich auf 11 Verlustrunden anstelle 10. Sie verloren in beiden Jagden 2 Runden. Ebenso eine
Bonusrunde erhalten wie Stroetinga / Ghys. In den Abend gingen sie mit 7 Verlustrunden.

Das morgige Finale endet in Berlin bereits um ca. 23.00 Uhr. Bisher endete das Finale um kurz vor Mitternacht. In Bremen wird
es schon seit längerer Zeit so praktiziert, dass der Schlussabend bei ca. 23:00 Uhr endet. Vielleicht will man das in Berlin
jetzt auch so durchführen. Es könnte aber auch daran liegen, dass es mit der Übertragung des Berliner Sechstagerennens auf
Eurosport 2 zusammenhängt. Auf Eurosport 2 wird aktuell täglich ab 23:00 Uhr live die Vuelta a San Juan
Internacional aus Argentinien gezeigt. Um das Finale in Berlin komplett zeigen zu können, muss es zu dieser Zeit beendet sein.
Innerhalb des Sechstagerennens in Berlin kam es auch schon zu kleinen Wartezeiten bis ein neuer Wettbewerb gestartet wurde,
da bei Eurosport gerade die Werbung lief oder ein Interview geführt wurde. Heutzutage können die Sechstagerennen nur mit
den Sponsorengeldern überhaupt noch am Leben gehalten werden. In Deutschland gibt es ja auch nur noch Bremen und Berlin.
Da die Übertragungsrechte von Eurosport vermutlich einen großen Posten in den Sponsorengeldern ausmachen, müssen hier halt
Zugeständnisse gemacht werden.

 
 

 
 
 
 

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