60. Dortmunder Sechstagerennen

    November 1-6, 2001


Aldag und Zabel gewinnen 60. Dortmunder Sechstagerennen

Die Lokalmatadoren Rolf Aldag und Erik Zabel konnten den Sieg im 60. Dortmunder Sechstagerennen in der Westfalenhalle erringen. Im Finale der Jubiläumsveranstaltung (seit 75 Jahren werden in Dortmund Sechstagerennen ausgetragen), dessen Verlauf an den des Vorjahres erinnerte, konnten Aldag und Zabel erst 5 Runden vor Schluß den entscheidenden Rundengewinn erzielen.

Vor der Finaljagd am Dienstag, den 06.11.2001, lagen vier Mannschaften rundengleich in Führung. Dies ließ eine spannende Auseinandersetzung erwarten, was sich später auch bewahrheiten sollte.

1 Erik Zabel/Rolf Aldag (Ger)                      331 Punkte
2 Andreas Kappes/Andreas Beikirch (Ger)   280 
3 Silvio Martinello/Marco Villa (Ita)              244 
4 Bruno Risi/Kurt Betschart (Swi)                233 

9 Runden zurück
5 Robert Slippens/Danny Stam (Ned)           145

11 Runden zurück
6 Stefan Steinweg/Erik Weispfennig (Ger)    104
7 Jimmi Madsen (Den)/Franz Stocher (Aut)    89

12 Runden zurück
8 Etienne De Wilde/Frank Corvers (Bel)           80

17 Runden zurück
9 Lars Teutenberg/Ronny Lauke (Ger)          104

18 Runden zurück
10 Gerd Dörich/Mario Vonhof (Ger)             130
11 Christian Lademann/Thorsten Rund (Ger) 117
12 Jens Lehmann/Guido Fulst (Ger)                97

30 Runden zurück
13 Frank Kowatschitsch/Andreas Müller(Ger) 80

48 Runden zurück
14 Josef Zabka/Martin Liska (Svk)                  31

56 Runden zurück
15 Marty Nothstein/James Carney (USA)       149
 

Während des Abends erhielten die Mannschaften 4 Lehmann/Fulst, 8 Madsen/Stocher und 14 Kowatschitsch/Müller durch Überschreiten der 100-Punkte-Grenze eine Bonusrunde, ebenso wie die Mannschaft 6 Beikirch/Kappes für das Erreichen von 300 Punkten. Dadurch übernahmen sie mit Rundenvorsprung die alleinige Führung.

Leider gab es beim 1000-Meter-Zeitfahren einen Sturz (zum Glück den einzigen beim diesjährigen Sechstagerennen). Bei der Ablösung von Guido Fulst auf Jens Lehmann kam Lehmann so schwer zu Fall, dass er später das Rennen aufgeben musste. Guido Fulst blieb bei den Rahmenwettbewerben weiterhin als Einzelfahrer im Rennen, vor dem Beginn der Finaljagd wurde er als Einzelfahrer aber aus dem Rennen und somit die Mannschaft 4 aus der Wertung des Sechstagerennens genommen.

Eine besondere Ehrung wurde dem "Sechstageveteranen" Etienne de Wilde zuteil. Der immerhin schon 43-Jährige befindet sich in dieser Saison nach 22 Jahren im Sechstagegeschehen mit 190 Starts (nur 5 mal musste er bei einem Sechstagerennen aufgeben) und 38 Siegen (davon einmal in Dortmund 1989 mit Andreas Kappes) auf seiner Abschiedstournee durch die Sechstagehallen. Von den noch aktiven Fahrern hat er damit sowohl die meisten Starts als auch die meisten Siege. Betrachtet man alle Fahrer, so liegt er in beiden Ranglisten immerhin auf Platz 6. Zum Vergleich hat der nächste noch aktive Fahrer, Gerd Dörich, "nur" 104 Einsätze und Bruno Risi folgt ihm bei den Siegen mit 28 Erfolgen. Etienne de Wilde wurde von dem Publikum für seine Leistungen bei den 17 Teilnahmen in Dortmund seit 1984 (nur 1990 war er nicht am Start) mit "standing ovations" gefeiert. Vom Veranstalter des Dortmunder Sechstagerennens erhielt de Wilde symbolisch eine "Dauerkarte", die es ihm ermöglichen soll, zumindest als "Privatier" an weiteren Sechstagerennen in der Westfalenhalle teilzunehmen.

Im Verlaufe der abschließenden 60-minütigen REWE-Jagd gelang es der Mannschaft 1 Risi/Betschart mit einer Runde Vorsprung vor den anderen drei Topmannschaften (aber mit dem geringsten Punktekonto) die Führung zu übernehmen. Als die letzten 60 Runden angezeigt wurden, versuchten nacheinander sowohl Beikirch/Kappes als auch Martinello/Villa mit einem Vorstoß den Rundenverlust wettzumachen, aber Risi/Betschart führten das Feld immer wieder an die Ausreißer heran. Schon schien es, als wäre das Rennen für die beiden Schweizer gelaufen, als ca. 30 Runden vor Schluß Aldag/Zabel den letzten Angriff starteten. Wieder spannten sich Risi/Betschart vor das Feld und versuchten die Ausreißer wieder einzuholen. Bei diesem offenen Schlagabtausch der beiden Mannschaften blieb der Abstand lange Zeit konstant bei einer halben Bahnlänge, bis sich dann die Kraftreserven von Aldag/Zabel durchsetzten, und die Lokalmatadoren unter dem tosenden Beifall der Zuschauer 5 Runden vor Schluß den entscheidenden Rundengewinn vollzogen. Rolf Aldag ließ es sich dann nicht nehmen, ebenfalls den Schlußsprint für sich zu entscheiden. Am Ende siegten sie "scheinbar deutlich" mit 107 Punkten vor den rundengleichen Schweizern, aber die anwesenden Zuschauer konnten sich davon überzeugen, wie knapp das Finale gewesen war. Die anwesenden Zuschauer werden ihr Kommen sicher nicht bereut haben, und so werden die 61. Dortmunder Sechstagerennen vom 31.10.-05.11.2002 wieder viele Zuschauer in die Westfalenhalle locken.

Erik Zabel und Rolf Aldag feierten in der Westfalenhalle bereits ihren dritten gemeinsamen Sieg nach dem Vorjahr und 1996. Für den gebürtigen Westfalen Rolf Aldag war es bereits der sechste Erfolg auf seiner "Heimatbahn" nach den Siegen mit Danny Clark 1991 und 1995 sowie mit Silvio Martinello 1998. In der 60-jährigen Geschichte des Dortmunder Sechstagerennens war es erst das zweite Mal, dass ein Titelverteidiger als Mannschaft erneut den Sieg erringen konnte. Vorher gelang das nur den Schweizern Bruno Risi und Kurt Betschart 1992 und 1993.

Endstand des 60. Dortmunder Sechstagerennens:

1 Erik Zabel/Rolf Aldag (Ger)                      387 Punkte
2 Bruno Risi/Kurt Betschart (Swi)                280 

1 Runde zurück
3 Andreas Kappes/Andreas Beikirch (Ger)   336
4 Silvio Martinello/Marco Villa (Ita)             300

14 Runden zurück
5 Robert Slippens/Danny Stam (Ned)          171

15 Runden zurück
6 Jimmi Madsen (Den)/Franz Stocher (Aut) 109

16 Runden zurück
7 Stefan Steinweg/Erik Weispfennig (Ger)   120

17 Runden zurück
8 Etienne De Wilde/Frank Corvers (Bel)        97

22 Runden zurück
9 Lars Teutenberg/Ronny Lauke (Ger)        137

23 Runden zurück
10 Gerd Dörich/Mario Vonhof (Ger)           157

24 Runden zurück
11 Christian Lademann/Thorsten Rund(Ger)148 

34 Runden zurück
12 Frank Kowatschitsch/Andreas Müller(Ger)120 

56 Runden zurück
13 Josef Zabka/Martin Liska (Svk)                59

64 Runden zurück
14 Marty Nothstein/James Carney (USA)    179

ausgefallen: Jens Lehmann/Guido Fulst
 
 

Steher - Championat:

Vor dem Finale im Steher-Championat konnten noch drei Fahrer den Sieg erringen. Nach 9 Läufen waren Stefan Klare und Carsten Podlesch punktgleich und Hanskurt Brand hatte nur einen Punkt Rückstand. Der Sieger des letzen Laufes würde somit auch der Gesamtsieger des Steher-Championats werden. Die drei weiteren Starter Sabino Cannone, Raymond Rol und Jan Richter kamen für den Sieg nicht mehr in Frage. Den Finallauf gewann Carsten Podlesch vor Stefan Klare und Hanskurt Brand

Endstand:

1. Carsten Podlesch (Deutschland) / Bruno Walrave (Niederlande) als Schrittmacher 46 Punkte
2. Stefan Klare (Deutschland) / Christian Dippel (Deutschland)                                 45
3. Hanskurt Brand (Schweiz) / Rene Aebi (Schweiz)                                                43
4. Jan Richter (Deutschland) / Manfred Schmadtke (Deutschland)                            33
5. Raymond Rol (Niederlande) / Helmut Baur (Deutschland)                                    23
6. Sabino Cannone (Italien) / Dieter Durst (Deutschland)                                          20
 

Derny Weltpokal:

Für den Finallauf des Derny-Weltpokals qualifizierten sich durch die Läufe an den Vortagen die folgenden zehn Fahrer: Jimmi Madsen, Bruno Risi, Silvio Martinello, Etienne de Wilde, Andreas Beikirch, Kurt Betschart, Marco Villa, Andreas Kappes, Rolf Aldag und Erik Zabel ( Startreihenfolge ). Am Ende schafften es fünf Fahrer die anderen fünf gleich zwei Mal zu überrunden. Auch hier konnte sich der Titelverteidiger des Vorjahres, Andreas Beikirch, wiederum durchsetzen. 

Endstand:

1. Andreas Beikirch (Deutschland) / Dieter Durst (Deutschland) als Schrittmacher
2. Jimmi Madsen (Schweiz) / Bruno Walrave (Niederlande)
3. Erik Zabel (Deutschland) / Christian Dippel (Deutschland)
4. Etienne de Wilde (Belgien) / Joop Zijlaard (Niederlande)
5. Andreas Kappes (Deutschland)

2 Runden zurück

6. Rolf Aldag (Deutschland)
7. Silvio Martinello (Italien)
8. Bruno Risi (Schweiz)
9. Marco Villa (Italien)
10. Kurt Betschart (Schweiz)